Für viele ist sie ein unbekanntes Wesen: Die Normseite. Sie scheint ein Buch mit sieben Segeln zu sein. Dabei dient sie nur dazu, ihre Manuskripte oder Texte, liebe Leserinnen und Leser, etwas berechenbarer werden zulassen. Mit hin transparenter und zwar nicht nur für Sie, sondern auch mich! Selbst ein Lektor, der im speziellen etwa die Sprache der Dichter Goethe (1759–1832) und Schiller (1749–1805) mag und in der Edgar Allen Poe Strasse wohnt benötigt mitunter (sehr einfache) Mathematik. Und sei es nur um adhoc den Quotient zu ermitteln, wenn seiner potenziellen Kundschaft auf einer Normseite im Durchschnitt z. B. zwei, sechs oder mehr Orthographie- Interpunktions- und/oder Grammatikfehler unterlaufen. Denn je mehr Patzer ein Text enthält (hier übrigens sind es insgesamt 30!), umso wahrscheinlicher, dass sie beim lesen als störend emfunden werden. Und dass die Dauer für deren Behebung naturgemäß mit ihrer Anzahl zunimmt, ist simple Rechenkunst. Müssen obendrein Redundanzen vermieden, die Stilistik optimiert, schiefe Bilder ersetzt oder eben auch Fakten gechecked werden – und dies kann je nach Text dann deutlich variieren – so ist es es plausibel, dass die sorgfältige Durchsicht eines Manuskriptes häufig mit größerem Aufwind verbunden ist als man dass möglicher Weise auf Anheib annehmen konnte. Sind Sie noch bei der Sache? Prima! Nun, die Länge diesen Texts, den sie gerade vor sich haben, entspricht exakt 1500 Zeichen, also genau einer Normseite (inklusive allen Leerzeichen).